Booting DSL over network-DE

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Einführung

Mit ein paar Hilfsmitteln und Tricks kann man Damn Small Linux auch über das Netzwerk (PXE) Booten. Das ist z.b. hilfreich, wenn man einen Rechner ohne Diskette / Festplatte / CDROM benutzen möchte oder keine Boot CD brennen oder benutzen kann. In dieser Anleitung wird Windows benutzt, der Autor benutzt hierbei Windows Vista.

Benötigte Tools und Dateien

  • Mindestens 2 Computer oder Laptops (Einer stellt die Images bereit, der andere lädt sie zum Booten)
  • Eine (direkte) LAN-Verbindung zu dem zu bootenden Rechner
  • Syslinux bzw PXElinux ( hier , die neuste Version )
  • einen TFTP Server und DHCP-Server (z.b. Tftpd32
  • Natürlich, die Damn Small Linux ISO Datei (Dabei beachten, dass es die "initrd"-Version sein muss. Die Datei heißt dann dsl-x.x.xx-initrd.iso )
  • Ein Packprogramm, welches .iso Dateien entpacken kann (z.b. 7-Zip )

Der Computer, der gebootet werden soll, muss das Booten über LAN unterstützen (Moderne PCs und LAN-Karten unterstützen es bereits) und natürlich genügend RAM haben.

Schritt 1. Konfigurieren des BIOS und der Netzwerkinterfaces

Beispiel für die BIOS konfiguration. NVIDIA BOOT AGE ist der PXE.
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Beispiel für die BIOS konfiguration. NVIDIA BOOT AGE ist der PXE.
Beispielausgabe bei einem Netzwerkboot
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Beispielausgabe bei einem Netzwerkboot

Als erstes muss im BIOS des zu bootenden Rechners das Booten vom LAN einschalten. Das ist je nach BIOS anders. Dabei bitte die Gebrauchsanweisung des Motherboards / des BIOS lesen. Wenn nun das BIOS soweit eingestellt ist, sollte man den Rechner dann kurz versuchen lassen, vom LAN zu booten. Wenn dann so etwas wie "PXE Boot" oder "LAN Boot Agent" kommt und die Mac-Adresse der Netzwerkkarte angezeigt wird, dann wurde das BIOS richtig konfiguriert.

Nun muss der LAN-Adapter des zweiten Rechners , also der , der mit dem zu bootenden Rechner verbunden ist, konfiguriert werden. Zum Booten muss hier eine statische IP-Adresse vergeben werden. Unter Vista geht man auf Start -> Systemsteuerung -> Netzwerkcenter und klickt dort links auf Netzwerkverbindungen verwalten Dann wählt man den LAN-Adapter aus, der mit dem anderen Rechner verbunden ist, klickt mit der rechten Maustaste drauf und klickt auf Eigenschaften. Dann wählt man in der Liste Internetprotokoll Version 4 (TCP/IPv4) aus und klickt auf Eigenschaften. Dort wählt man Folgende IP Adresse verwenden: an und tippt in IP-Adresse eine feste IP ein , z.b. 10.0.0.1 und unter Subnetzmaske 255.0.0.0 ein. Alle Angaben bestätigt man dann mit OK. Nun sollte keine Fehlermeldung erscheinen. Falls doch eine erscheint, muss eine andere IP gewählt werden, z.b. 10.1.0.1.

Schritt 2. Aufsetzen des TFTP und DHCP-Servers

Settings-menü
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Settings-menü

Wenn tftpd32 gestartet wird, klickt man unten auf Settings und stellt das Stammverzeichnis ein:

       Base Directory: Das Stammverzeichnis des TFTP Servers. Kann jedes Verzeichnis sein, allerdings 
       müssen die Boot-Dateien rein. Am besten ist, wenn man auf C:\ einen Ordner , z.b. ftproot anlegt und den dann anwählt.

Die restlichen Optionen müssen nicht eingestellt werden, da sie, wie sie standardmäßig eingestellt sind, funktionieren sollten. Nun startet man tftpd32 neu und klickt auf die Registerkarte DHCP server. Dort gibt man folgende Einstellungen ein:

DHCP-Server Konfiguration
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DHCP-Server Konfiguration
       IP pool starting address: Die IP-Adresse der Lankarte, allerdings mit einer höheren Zahl am Ende 
       (z.b. bei 10.0.0.1 tippt man dort 10.0.0.2 ein)
       Size of Pool: Das ist die Anzahl der zu vergebenden IP-Adressen. Hier ist es eigendlich egal, 
       welche Zahl man eingibt, aber höher als 1 sollte sie sein. 
       Boot File: Das ist der Dateiname des PXE Bootloaders. Zur Installation des Bootloaders kommen wir später.  
       Hier muss pxelinux.0 stehen.
       WINS/DNS Server: Unwichtig, kann standard bleiben
       Default router: kann standard bleiben
       Mask: 255.0.0.0

Diese Eingaben bestätigt man mit einem Klick auf Save Zum Test kann man die Registerkarte Log Viewer' anklicken und dann den zu bootenden PC nochmals von LAN booten lassen. Wenn dort nun sowas wie

       Rcvd DHCP Discover Msg for IP 0.0.0.0, Mac 00:11:D8:82:36:1E [03/01 20:06:12.392]
       DHCP: proposed address 10.0.0.2 [03/01 20:06:17.008]
       Rcvd DHCP Discover Msg for IP 0.0.0.0, Mac 00:11:D8:82:36:1E [03/01 20:06:17.069]
       DHCP: proposed address 10.0.0.2 [03/01 20:06:21.681]
       4924 Request 2 not processed [03/01 20:06:21.732]
       4924 Request 2 not processed [03/01 20:06:21.782]
       Rcvd DHCP Rqst Msg for IP 0.0.0.0, Mac 00:11:D8:82:36:1E [03/01 20:06:24.419]
       Previously allocated address 10.0.0.2 acked [03/01 20:06:29.031]
       Connection received from 10.0.0.2 on port 2070 [03/01 20:06:29.038]
       Read request for file <pxelinux.0>. Mode octet [03/01 20:06:29.038]

steht, dann kann der Computer auf den TFTP-Server zugreifen.

Schritt 3. Einrichten des Bootloaders und des Boot Images

Wie im vorigen Abschnitt bereits beschrieben, benötigen wir die Datei pxelinux.0 . Diese ist im syslinux Archiv im Ordner core . Diese Datei muss in das TFTP-Stammverzeichnis (hier C:\ftproot) kopiert werden. Aber kein Bootloader ohne Konfigurationsdatei. Hier kommt das DSL ISO-Image zum Einsatz. Wichtig ist, dass es das "initrd" Image ist. Dieses entpackt man in ein Verzeichnis seiner Wahl. Nun kopiert man alle Dateien aus dem Ordner boot in das TFTP-Stammverzeichnis. Theoretisch könnte der Bootloader jetzt bereits laden, allerdings fehlt ihm die Konfigurationsdatei. Jetzt muss ein Ordner namens pxelinux.cfg erstellt werden. In diesen Ordner verschieben wir die Datei isolinux.cfg und benennnen sie in default um. Nun sollte in etwa olgende Dateistruktur im TFTP Stammverzeichnis sein:

Das Stammverteichnis , wie es zuletzt aussehen sollte.
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Das Stammverteichnis , wie es zuletzt aussehen sollte.
       boot.cat
       boot.msg
       f2
       f3
       german.kbd
       linux24
       logo.16
       minirt24.gz
       pxelinux.0
       pxelinux.cfg (Verzeichnis)
       |- default

Schritt 4. Booten

Bootscreen
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Bootscreen

Falls noch nicht geschehen, startet man den tftpd32 Server und startet den zu bootenden Rechner. Nun sollte man nach kurzer Zeit das Bootmenü von DSL sehen . Falls nicht, sollte man die Konfiguration des TFTPd32 und der Netzwerkkarte nochmals überprüfen.